Wie funktioniert der Austausch?

Der Austausch zwischen dem Dante- und Klenzegymnasium und der YuXin School in Peking besteht seit dem Jahr 2000. Alle am Austausch beteiligten Schüler sind in Gastfamilien untergebracht, deren Lebensstandard mittlerweile deutschen Verhältnissen in der gehobenen Mittelschicht entspricht. Die begleitenden Lehrkräfte wohnen in einem in der unmittelbaren Umgebung der Schule gelegenen Hotel.

Im Schuljahr 2010/2011 wird der Austausch bereits zum sechsten Mal stattfinden. Wie in der Vergangenheit werden maximal 20 Schüler in Begleitung von zwei Lehrkräften für vierzehn Tage nach Peking reisen. Der Besuch in China findet immer rund um den chinesischen Nationalfeiertag von Anfang bis Mitte Oktober statt.


Für wen kommt der Austausch in Frage?

Der Austausch 2010/2011 ist gedacht für alle Schülerinnen und Schüler, die im Schuljahr 2009/2010 Chinesisch als spät beginnende Fremdsprache belegt haben. Darüber hinaus kommen Schülerinnen und Schüler in Frage, die im Schuljahr 2010/2011 die 10. Jahrgangsstufe besuchen werden. Wir werden die Teilnehmer nach verschiedenen Kriterien auswählen:

Um die geeigneten Bewerber auswählen zu können, werden wir von allen Interessierten ein in englischer Sprache verfasstes Bewerbungsschreiben verlangen.


Bericht vom Besuch in China im Herbst 2008

Im Olympiajahr nach Peking

Bereits zum fünften Mal reisten am Beginn dieses Schuljahres – vom 28. September bis zum 12. Oktober 2008 - Schülerinnen und Schüler, die einen Fortgeschrittenen- Kurs Chinesisch besuchen, im Rahmen eines Schüleraustauschs nach Peking. Neben Schülern des Dante-Gymnasiums, die den größten Teil der 21köpfigen Gruppe stellten, zählten auch Schüler des Klenze-, Ludwigs- und Pestalozzi-Gymnasiums sowie Schüler der Gymnasien Haar und Pfaffenhofen zu den Teilnehmern. Die Schüler wurden dieses Mal von mir und Frau Volk begleitet.

Auf ausdrückliche Einladung von Herrn Zhang, des Schulleiters der YuXin-Schule, hin reiste auch Herr Fanderl als Schulleiter des Dante-Gymnasiums mit nach Peking.

Nach einem sehr langwierigen Flug mit Etihad Airways kamen wir am vor den Olympischen Spielen 2008 neu eröffneten, hochmodernen und vor Sauberkeit blitzenden Terminal des Flughafens Peking an und wurden von Frau Li und Frau Jiang, der Organisatorin des Austauschs, herzlich begrüßt. Auf dem Weg zu unserer Partnerschule durften wir bereits einen ersten Eindruck von den im Ballungsraum Peking alltäglichen Verkehrsstaus gewinnen.

An der YuXin Schule angekommen, wurden wir mit großem Applaus von den chinesischen Gasteltern vor dem Schultor empfangen.

An den darauf folgenden beiden Tagen hatten unsere Schüler Gelegenheit, tief in das Leben ihrer chinesischen Gastfamilien einzutauchen. Wir, die begleitenden Lehrkräfte, verbrachten diese Zeit in Begleitung des Ehepaars Jiang, das mir mittlerweile sehr ans Herz gewachsen ist und uns jeden Wunsch (zum Beispiel nach einer guten Tasse Kaffee!) von den Lippen abzulesen imstande ist. Wir besuchten ausgedehnte Tempelanlagen in den Westbergen und erlebten das nachts illuminierte Peking.

Das zusammen mit den Schülern durchgeführte Programm bot auch dieses Mal wieder zahlreiche neue Höhepunkte:

Natürlich besuchten wir die Olympiastätten, die für meinen Geschmack etwas zu bombastisch geraten sind und leider nach den Spielen zum großen Teil nicht mehr als Sportstätten genutzt werden.

Nach einer vierstündigen Busfahrt über Land besuchten wir in leider viel zu kurzer Zeit den sehr sehenswerten Naturpark Yesanopo mit tief eingeschnittenen Schluchten in einer Karstlandschaft.

Auf dem Programm stand natürlich auch der Besuch der Verbotenen Stadt, des Himmels- und Lamatempels und der Großen Mauer.

Besonders interessant waren neben den großen Sehenswürdigkeiten die neuen Einblicke in den chinesischen Schulalltag. Wir durften in ein Klassenzimmer schauen und eine Lehrerin beim Austeilen des Mittagessens beobachten. Wir hatten auch Gelegenheit, eine „bewegte Pause“ zu erleben: Nach dem Gong stellten sich zunächst alle Klassen in Reih und Glied auf dem Pausenhof auf, der zugleich als Sportplatz dient. Nach einer kurzen Ansprache per Megaphon setzte sich dann Klasse für Klasse in Bewegung und umrundete mehrmals den Sportplatz.

Neidvoll mussten wir auch sehen, wie gut unsere Partnerschule im Vergleich zum Dante-Gymnasium ausgestattet ist: Jeweils sechs bis acht Lehrer teilen sich ein Arbeitszimmer an der Schule; jeder verfügt über seinen persönlichen Computer mit Internet-Zugang und hat seinen eigenen Schreibtisch. Besonders gerne hielten wir uns auch in der Mittagszeit in der den Lehrern vorbehaltenen Cafeteria auf. Hier gab es nicht nur ausgezeichneten Kaffee, sondern auch sehr bequeme Sitzgelegenheiten. Beeindruckt haben uns auch die Räumlichkeiten des Schulleiters in Peking: Neben einem großzügigen und edel ausgestatteten Empfangszimmer verfügt er über ein geräumiges Büro, in dessen Chefsessel auch Herr Fanderl kurz Platz nehmen durfte.

Wie bereits bei den vergangenen Besuchen habe ich die Gastfreundlichkeit der Chinesen als besonders schön empfunden. Am Eingang der Schule wurden wir täglich durch die elektronische Anzeige „Welcome the friends from Germany“ begrüßt. Am Montag der zweiten Woche fand eine große Begrüßungszeremonie auf dem Sportplatz statt, bei der alle Klassen sich vor uns in Reih und Glied aufgestellt hatten. Am Abschiedsabend konnten wir deutlich spüren, wie sehr die chinesischen Gasteltern unsere Schüler ins Herz geschlossen hatten. Auch wir Lehrer wurden von unseren Gastgebern sehr hofiert und verwöhnt. Allerdings hatten sie ihre Schwierigkeiten damit, dass wir auch auf eigene Faust etwas für uns unternehmen wollten. Obwohl wir an den Abenden uns selbst überlassen waren, gelang es uns dennoch, Peking auch zu dieser Tageszeit zu erkunden. Wir fuhren mit dem Taxi in die Innenstadt und besuchten an einem Abend ein sehr hörenswerten Jazzkonzert einer finnischen Band in der Nähe des Trommelturms.

Die beiden Wochen in China waren sehr anstrengend, aber auch ein großartiges Erlebnis. Das lag an der exzellenten Betreuung durch unsere Gastgeber, an der hervorragenden und sehr abwechslungsreichen chinesischen Küche und an der Aufgeschlossenheit und Zuverlässigkeit der Schülergruppe.

(Martin Schröder)